EPP 3 – Der Europäische Paddel-Pass der Stufe 3 und das Mittelmeer

Mit dem Europäischen Paddel-Pass (EPP) wurde eine Art Befähigungsnachweis im Kanusport eingeführt.
Er soll Ausbildungsstandards europaweit vergleichbar machen und somit den Zugang möglichst vieler Interessierter zum Paddeln ermöglichen. Kanulehrer Christian Zicke hat sich mit diesem Thema befasst.

TEXT/BILDER: CHRISTIAN ZICKE

Zugegeben, als sich Deutschland im Jahre 2006 der EPP-Arbeitsgruppe angeschlossen hat, reagierte ein Teil der mir bekannten Paddler mit Ablehnung. Die Angst ging um, dass Paddeln in Zukunft nur noch mit »Führerschein« erlaubt sei und wir Kanuten unserer Freiheit beraubt würden. Auch ich war anfangs etwas skeptisch. Nicht, weil ich eine standardisierte Ausbildung im Kajakbereich nicht wollte, sondern weil die Vergabe des Europäischen Paddelpasses anfangs etwas willkürlich war. Teilweise reichte eine jahrelange Vereinsmitgliedschaft, um einen EPP zu erhalten. Ohne Nachweis irgendwelcher Fähigkeiten. Und dass es manch jahrelanges Mitglied eher an die Theke des Bootshauses zieht, als auf das Gewässer davor, ist ein offenes Geheimnis.

Mittlerweile hat sich der Europäische Paddel-Pass in vielen Bereichen der Kanuausbildung etabliert. Auch in unserer Kanuschule. Warum wir uns schließlich dem EPP angeschlossen haben, ist eine schnell erzählte Geschichte. Anfangs fiel es uns besonders im Seekajaksport sehr schwer, Paddler und ihre Fähigkeiten miteinander zu vergleichen. Das ist beim Wildwassersport leichter. Allein schon die Einteilung der Schwierigkeitsgrade in Wildwasserstufen dient hier zur Orientierung. Zudem gibt der Wildfluss ein faires und direktes Feedback.

Anders beim Seekajakfahren. Deutlich seltener bewegen sich Seekajaker an ihrer Grenze, nur selten bekommen sie es mit Brandung, hohen Wellen oder gar mit einem ausgewachsenen Sturm zu tun. Und wie soll sich jemand einschätzen, der schon jahrelang Seekajak fährt, jedoch selten in seinem Grenzbereich unterwegs ist? Vielleicht meiden Seekajakpaddler eher mal eine kritische Situation und bleiben lieber an Land, wenn sie keiner zum Ritt in der Brandung nötigt.

Einheitliche Ausbildungskonzepte gab es, abgesehen von der Salzwasser Union (SaU), in Deutschland nicht. So hatten wir es während unserer Reisen für fortgeschrittene Seekajaker häufig mit Paddlern zu tun, die zwar schon jahrelang im Boot saßen, jedoch nicht über einheitliche Sicherheits- und Rettungstechniken verfügten. Auch grundlegende Techniken zum Fahren in Wind und Welle fehlten häufig. Genauso wie die nötige Technik, um selbst bei moderater Brandung an- oder abzulanden.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2024 des kajak Magazins.
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