Allein das Wort »Expedition« klingt nach einer anspruchsvollen Unternehmung, die viel Zeit, körperliche Fitness, Know-how und Planungsaufwand erfordert. Doch dem ist nicht grundsätzlich so. Auch im kleineren Rahmen kann man auf Entdeckungstour gehen. Jörg Knorr gibt dazu hilfreiche Tipps.
Befragt man die Online-Enzyklopädie Wikipedia, bekommt man als Definition für »Expedition« Folgendes präsentiert: Entdeckungs- oder Forschungsreise in entlegene oder unerschlossene Regionen. Entdecken und Forschen muss dabei nicht zwangsläufig heißen, den Spuren von Christoph Kolumbus oder Ferdinand Magellans zu folgen, um nur zwei bekannte Vertreter der Vergangenheit zu nennen. Entdecken ist eine Frage der Perspektive und des eigenen Horizonts. Forscherdrang ist schon bei Kindern zu beobachten.
Die aus meiner Sicht existenzielle Kraft, nach neuen Zielen und damit auch Erkenntnissen zu suchen, ist Neugier. Neugier treibt uns an, Unternehmungen zu wagen, die uns mit neuen Erfahrungen und mehr oder weniger großen Erkenntnissen belohnen. Entlegene und unerschlossene Regionen, wie es in der Definition heißt, finden sich aus der persönlichen Perspektive betrachtet dort, wo wir selbst noch nie waren und wo wenig bis keine Infrastruktur vorhanden ist.
Ich möchte, meine eigenen Erfahrungen berücksichtigend, die Thematik in erster Linie aus der Seekajak-Perspektive beschreiben. Eine meiner ersten längeren Reisen im Kajak war eine Umrundung der Insel Rügen. Für mich, auch wenn ich den Begriff in einer Unterhaltung vermieden hätte, war das meine erste Expedition. Das Entdecken und Forschen galt dabei mehr den eigenen Fähigkeiten als geografischen Zielen. Ich kannte Rügen von vielen Reisen an Land. Doch jetzt war ein Perspektivwechsel angesagt.