Schon erlebt? Sie wollen auf eine Mehrtagestour, haben einige schöne und große wasserdichte Packsäcke erworben, gefüllt und vorbereitet und versuchen, diese nun in einem Kajak zu verstauen. Schnell stößt man an die Grenzen und sortiert nach notwendig, nötig und wünschenswert aus. Wie man jede Spitze und Ecke nutzt? Detlef Stöcker erklärt es.
In den letzten beiden Jahren hat die Anzahl der Paddelinteressierten und -einsteiger erheblich zugenommen. Die Kanuindustrie und der Handel melden Rekordverkaufszahlen und die Sehnsucht nach „unberührter Natur“ sowie nach Reiseformen unter vollständiger eigener Kontrolle und Entscheidung haben Hochkonjunktur.
Viele, die sich ein Dachzelt, einen Campervan oder einen Microcaravan in der Hoffnung gekauft haben, damit irgendwo frei in der Natur stehen zu können, wurden von den Ordnungsbehörden, Landeigentümern, Jägern und Förstern mittels Anzeige, Bußgeld oder Umpflügen des Abfahrtswegs schnell auf den Boden der Rechtslage und Tatsachen zurückgeholt, da die Belastung einfach unverhältnismäßig zugenommen hat – und nach dem Urlaub belegen Wohnmobile und -wagen in den Städten den eh schon knappen Parkraum, was weiteren Ärger vorprogrammiert.
Um wie viel glücklicher ist, wer mit eigenem Kanu, Kajak und Zelt die Natur bereist, denn noch immer gewähren einige Bundesländer dem, der mit Muskelkraft und einem Boot anreist, die Übernachtung in der Natur auf Staatsflächen, einige legten sogar noch Kanuwander- Biwak- oder Trekkingplätze an, andere mühen sich redlich und andere scheitern an ihrer eigenen administrativen Infrastruktur der unteren Baubehörden.