Es braucht keine großen Errungenschaften oder ein Leben am Limit, um wahrhaft glücklich zu sein. Viel eher offenbart sich das Glück in kleinen Momenten und Begegnungen, die dann passieren, wenn man zur Ruhe kommt. Beispielsweise beim Kanuwandern auf der Altmühl, wo die Felsformationen des Fränkischen Jura und das Erbe der Römer zum imposanten Natur-Kultur-Mix verschmelzen.
Wo sind die Weinberge? An den Felshängen links und rechts der Altmühl scheint so ziemlich alles zu wachsen – außer Wein. Und das, obwohl die Römer hier im Fränkischen Jura zwischen Nürnberg und Augsburg lange und intensiv hausten. Doch hatten sie nahe des Grenzwalls Limes vermutlich wenig Gelassenheit, um Gaumen und Seele mit edlen Tropfen von fränkischen Reben zu verwöhnen.
Stattdessen hat der Anbau von Braugerste und Hopfen im Naturpark Altmühltal Tradition. Im Frühling schießt der Hopfen bis zu 30 Zentimeter pro Tag in die Höhe und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt. Um die 25 Brauereien versorgen die Region. Die bekannteste davon ist Kloster Weltenburg bei Kelheim, die älteste bestehende Klosterbrauerei der Welt. Die am Donauufer gelegene Anlage bildet zusammen mit dem Donaudurchbruch den krönenden Abschluss einer achttägigen Bootwanderung im Altmühltal.
Deutschland-Urlaub im Naturidyll
Wer die gesamte Strecke ab Gunzenhausen paddelt, bringt stolze 157 Kilometer zusammen – inklusive eines Abschnitts auf der europäischen Wasserstraße Main-Donau-Kanal. Wir begnügen uns mit 70 Flusskilometern und setzen unsere Kajaks in Treuchtlingen ein. In den nächsten fünf Tagen paddeln wir Richtung Osten bis Kipfenberg. Dabei mäandert die Altmühl vorbei an Solnhofen, Dollnstein und der Universitätsstadt Eichstätt.