Zwei Kajaks im Schlepptau – Mit dem Hausboot die Uckermark entdecken

Wer braucht schon ein Haus am See, wenn man auf dem Wasser wohnen kann? Frei wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn, aber viel komfortabler. Gemütliche Betten, eine voll ausgestattete Küche, ein Badezimmer und die Sonnenterrasse direkt über dem Wasser machen ein Bungalow-Boot (kurz BunBo genannt) zum perfekten Mutterschiff für Paddelausflüge. Michael Hennemann hat es in der herbstlichen Seenlandschaft der Uckermark ausprobiert.

TEXT/BILDER: MICHAEL HENNEMANN

Das sieht ja aus wie ein Ferienhaus auf zwei riesigen Schwimmnudeln«, ruft mein Sohn begeistert, während er ungeduldig von einem Bein aufs andere springt. Wir stehen am Steg des Hausboot-Vercharterers BunBo in Lychen. Die Stadt der sieben Seen in Brandenburgs wasserreichem Nordosten liegt etwa 90 Kilometer nördlich von Berlin und nahe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.

Zartrosa, blassgrün, sonnenblumengelb und erdbeerrot – vor uns am Steg schaukelt eine kunterbunte Flotte von skandinavischen Sommerhäusern sanft in den Wellen. Unser schwimmendes Zuhause für die nächsten Tage schimmert in dezentem Marineblau und am liebsten würden wir sofort in See stechen – das geht in der Brandenburger und Mecklenburger Seenplatte zwar auch ohne Sportbootführerschein, allerdings ist der Erwerb einer Charterbescheinigung bei der Bootsübergabe Pflicht. »Erst die Einweisung, dann das Vergnügen«, bremst daher der Hafenmeister unseren Tatendrang mit einem freundlichen Lachen und nimmt sich viel Zeit, um uns den Umgang mit der Bordtechnik zu erklären.

LIZENZ ZUM BOOTFAHREN
Wie lässt sich der Motor hochkippen, damit man die Schraube kontrollieren kann? Wo wird der Füllstand des Tanks überprüft? Während uns der Umgang mit zweiflammigem Gasherd und Kompressorkühlschrank vom Wohnmobil her vertraut ist, birgt die maritime Bordtoilette eine Überraschung: Mit einem kleinen Kipphebel an der Seite wird zwischen »Spülen« und »Abpumpen« gewechselt. Auch das nautische Vokabular klingt bisweilen wie eine wahre Geheimcode-Botschaft: »In der Schleuse die Klampe an Bord niemals mit einem Kopfschlag belegen« beispielsweise bedeutet, dass die Leine bei Schleusenmanövern nur locker um den entsprechenden Beschlag an Deck geführt und in der Hand gehalten wird. So lässt sich die Länge flexibel an den fallenden oder steigenden Wasserstand anpassen und das Seil kann im Notfall schnell gelöst werden.
Auch wenn mir angesichts der vielen neuen Informationen der Kopf schwirrt, gilt es noch den abschließenden Multiple-Choice-Test mit Fragen zu den wichtigsten Regeln und Schifffahrtszeichen zu absolvieren, bevor der praktische Schulungsteil beginnen kann.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2025 des kajak Magazins.
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