Im brandenburgischen Oder-Spree gibt es allein 300 Seen, hinzu kommen unzählige Flüsse und Kanäle. Für Kajaker sind das ideale Bedingungen, ist die Auswahl an Touren doch enorm groß. Häufig paddelt man durch einsame und ruhige Natur.
Wo geht es denn hier weiter? Aus der Ferne ist das alles andere als klar. Wir paddeln nun schon eine ganze Weile über den Großen Glubigsee und wissen, dass wir ihn überqueren müssen. Irgendwo dort hinten soll es dann auch einen Kanal geben, über den wir zum nächsten See gelangen. Doch das Ufer ist überall so dicht bewachsen, dass wir den Übergang zunächst nicht sehen. Erst als wir mit den Kajaks schon nahe herangefahren sind, entdecken wir im Grün die Stelle, an der der See tatsächlich in den schmalen Kanal übergeht.
Die Auswahl an Kajaktouren in der brandenburgischen Region Oder-Spree ist groß: Allein 300 Seen gibt es, von denen viele mit Flüssen und Kanälen verbunden sind und so zusammen ein enormes Netz an Wasserstraßen bilden. Auf diese Weise kann man sich auch unterschiedlichste Strecken zusammenstellen – bei denen man Städte erkundet oder nur durch die Natur fährt, über mehrere Seen paddelt oder nur ein großes Gewässer.
Für unsere erste Tagestour haben wir eine Mischung ausgewählt: Die »Seerosentour« führt über mehrere hintereinanderliegende Seen nahe Bad Saarow rund 75 Kilometer südöstlich von Berlin. »Für mich ist das eine der landschaftlich schönsten Strecken«, sagt Steffen Wolf, als wir bei ihm die Boote ausleihen. »Außerdem sind diese Seen für Motorboote gesperrt und daher besonders ruhig.«
GEPRÄGT VON DER EISZEIT
Zuerst wollen wir aber wissen, warum es in dieser Region so viel Wasser gibt. »Entstanden ist das alles in der letzten Eiszeit, so vor 10.000 bis 15.000 Jahren«, erzählt der Brandenburger. »Damals lag hier alles unter einer dicken Eisschicht.« Als die abschmolz, entstanden unzählige Seen und Flüsse. Im Laufe der Zeit wollten die Menschen die Seen noch weiter verbinden und bauten Kanäle.