Kreativität hat ein Zuhause: Im Blauen Land, 60 km südlich von München, sind zahlreiche Maler und Dichter beheimatet. Viele von ihnen schöpfen ihre Inspiration aus der Natur, die hier zwischen dem Staffelsee und den Alpen besonders reizvoll ist. Mit dem SUP-Board hat sich Judith Beck auf eine zweitägige Entdeckungstour zwischen Kunst und Genuss in eine schützenswerte Moorlandschaft begeben.
Blaues Land – das klingt nach Idylle, Frische, Glückseligkeit. Der Name leitet sich von der Künstlervereinigung »Der Blaue Reiter« um das Malerpaar Gabriele Münter und Wassily Kandinsky ab. Anfang des 20. Jahrhunderts ließen sie sich in Murnau nieder, das mit historischen Gebäuden, dem dunklen Staffelsee und dem Murnauer Moos vor der Bergkulisse des Estergebirges wie geschaffen scheint für die Malerei. Die Landschaftsbilder der Blauen Reiter machten Murnau in der Kunstszene weltweit bekannt. Sie prägten gar den kunstgeschichtlichen Begriff »Murnauer Zeit«, der die Entwicklung der Malerei vom Expressionismus zur abstrakten Kunst charakterisiert. Das Münter-Haus in Murnau, in dem das Paar lebte, war ihr Schaffensort und diente mit dem herrlichen Garten selbst als Inspirationsquelle.
Unterwegs mit einer Landschaftsökologin
Einen Kilometer nordwestlich vom Münter-Haus finden Stand-Up-Paddler in der Murnauer Bucht einen idealen Startpunkt für eine Zwei-Tages-Tour auf dem Staffelsee. Unten am Ufer legt Daniela Feige eine Wasserflasche und ihr Fernglas ins Kajak. Die Landschaftsökologin paddelt heute die Naturschutzzonen ab, um nach dem Rechten zu sehen. »Seit Beginn der Pandemie ist der Besucherdruck am Staffelsee und in der ganzen Region stark angestiegen«, sagt die Gebietsbetreuerin vom Landratsamt Garmisch-Partenkirchen.