Surf & Turf

Sylt steht für Schampus im Strandkorb oder Shopping in den Luxusläden von Kampen. Aber die Insel hat auch eine ganz andere Seite: sportlich, rau und naturverbunden. Judith Beck ist eingetaucht in den SUP- und Surf-Lifestyle am nördlichsten Punkt Deutschlands.

TEXT: JUDITH BECK / BILDER: JESÚS TENA

Um 18.35 Uhr verlässt der Autozug den Bahnhof von Niebüll. Bald sind wir raus aus der nordfriesischen Kleinstadt, das Land geht über in Watt und wird am Hindenburgdamm schließlich so schmal, dass man gefühlt übers Wasser fährt. Eigentlich verlassen wir nicht einmal Deutschland.

Und doch gleiten wir hinein in eine vom Alltag entkoppelte Welt. Nächster Halt: Westerland auf Sylt. Drei Damen sitzen am Bahnsteig und winken uns zu. Nein, wie zu Hause ist es hier nicht. Selbst wenn wir kurze Zeit später die üblichen Fast-Food- und Supermarktketten passieren und auch die Schilder lesen können – zumindest die, die nicht auf Plattdeutsch sind.

Etwas westlich außerhalb der Stadt checken wir auf dem Campingplatz Westerland ein. »Happy Faces« wandern mit Weißwein und Gläsern in Richtung große Sanddüne, über der sich die ersten Wölkchen rosa färben. Manche haben Picknickkorb und Kuscheldecke dabei. Der Herdentrieb ist übermächtig. Also lassen wir den Aufbau des Vorzelts erst einmal sein und pilgern direkt hinterher, über den Bohlenweg hinauf auf die Düne.
Hier wird offensichtlich, was die Leute auf die andere Seite zieht: Die Nordsee liegt glatt im diffusen Licht der untergehenden Sonne, darüber spannt sich der leichte Schleier der Luftfeuchtigkeit.

Weiße Strandkörbe reihen sich bis hinüber nach Westerland, einem Ortsteil von Sylt. Weingläser klingen, Leute lachen, chin-chin! Selbst die Rettungsschwimmer und Surfer haben es sich vor dem Rettungsturm gemütlich gemacht. Einer der Surfer schnappt sich ein SUP-Board und surft die Welle, die angeblich nirgends auf Sylt so gut läuft wie in Westerland.

DAS ST. TROPEZ DES NORDENS
Ein Flair wie in Malibu haben wir auf Sylt trotz aller Wassersportmöglichkeiten eher nicht erwartet. Ist die Insel doch bekannt als St. Tropez des Nordens, als Tummelplatz der Reichen und Schönen. Hauptsächlich deutsche Promis und Millionäre haben sich hier ein Ferienhäuschen für viele Milliönchen geleistet. Man findet Schilder mit der Aufschrift »Parken nur für Porsches« und Jobs als Oldtimer-Beweger. Doch Scheiche und Oligarchen blieben glücklicherweise weitestgehend aus, was wohl am fehlenden Meerblick aufgrund der Dünen und zu vielen Reglements hinsichtlich der Villengestaltung liegen mag.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2023 des SUP Board Magazins.
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